DYLAN TALK
Röbi Koller im Gespräch mit Gästen
seit 2023 in der Café-Bar Nordbrücke in Zürich und an weiteren ausgewählten Locations
DYLAN TALK Nr. 12: HARD RAIN
Röbi Koller im Gespräch mit Wolfgang Niedecken – Musik: Lukas Langenegger
Unser Gastspiel in der Bleiche in Wald war ein voller Erfolg. Das Publikum, das sich für den Kölner Musiker Wolfgang Niedecken, auch bekannt unter dem Label 'Südstadt-Dylan', interessierte, wurde reich belohnt: mit Geschichten aus Niedeckens Leben und Gedanken zu dessen Verbundenheit mit Bob Dylan.
Viele BAP-Songs hätte es ohne Desolation Row nie gegeben – Dylans Musik habe ihm Mut gemacht, Lieder wie Kristallnaach oder Bahnhofskino zu schreiben, gestand Niedecken. Einige Dylan-Songs habe er direkt übernommen und frei auf Kölsch übertragen. In letzter Zeit wollte er sich mit seinen Übersetzungen aber weniger vom Original entfernen als früher.
Niedecken ist Bob Dylan in seinem Leben zwei Mal persönlich begegnet, erzählte er. Beide Treffen seien aber privater Natur gewesen. «Deshalb habe ich Dylan als äusserst freundlichen und entspannten Menschen erlebt.»
Lukas Langenegger spielte und sang gemäss Niedeckens Wunschliste A Hard Rain's A-Gonna Fall, Desolation Row, The Man In The Long Black Coat und Tangled Up in Blue, bevor er, gemeinsam mit Wolfgang Niedecken, den Talk mit Knockin' On Heaven's Door abschloss.
DYLAN TALK Nr. 11: NOT DARK YET
Röbi Koller im Gespräch mit Katarina Holländer – Musik: Lukas Langenegger
Das Setting des 11. Dylan Talks war einmalig und passte zum gesetzten Thema. NOT DARK YET war unser Leitfaden. Das Friedhof Forum Sihlfeld in Zürich hatte uns mit seiner Ausstellung über Songs, die den nahen Tod in den Fokus rücken, inspiriert. Der Titel der Ausstellung ist zwar YOU WANT IT DARKER, benannt nach einem Song und einem Album von Leonard Cohen. Da wir uns aber mit Dylan befassen, haben wir ihn kurzerhand umbenannt.
Katarina Holländer ist eine ausgewiesene Kennerin des Werks und der Auftritte von Bob Dylan. Sie erzählte über ihre zögerliche Annäherung an Dylan und liess uns in die Tiefen der Exegese abtauchen. In der Friedhofskapelle A haben wir vor dem Wandgemälde 'Trauernde und Engel' von Karl Walser, dem Bruder des Schriftsteller Robert Walser, diskutiert.
Lukas Langenegger erweckte die Songs des Wunschkonzerts von Katarina Holländer zum Leben. Von SONG TO WOODY über NOT DARK YET bis zu den Liedern des 2020-er Albums ROUGH AND ROWDY WAYS.
DYLAN TALK Nr. 10: TAMBOURINE MAN
Res Strehle im Gespräch mit Röbi Koller – Musik: Lukas Langenegger
Im 10. Dylan Talk haben wir den Spiess umgedreht. Der frühere Chefredaktor des Tages-Anzeigers, Res Strehle, stellt die Fragen, Röbi Koller antwortet. Er erzählt unter anderem, warum es, nachdem er den ersten Song von Bob Dylan in der Hitparade gehört hatte, 50 Jahre dauerte, bis er zum wirklichen Fan wurde. Und was in all den Jahren zwischen 1970 und 2020 geschah. Wie hat Koller den Musiker und seine verschiedenen Schaffensphasen wahrgenommen? Wie kam es, dass er 1992 das Privileg hatte, beim 30th Anniversary Concert, der Jubiläumsshow, die Columbia Records für Dylan in New York City veranstaltete, live dabei zu sein? Der Podcast liefert ein paar Antworten und Anekdoten.
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Das Gespräch fand im Bistro Rossi in Gockhausen statt, wo Res Strehle und Lukas Langenegger, die beide in der unmittelbaren Umgebung leben, ein Heimspiel hatten.
DYLAN TALK Nr. 9: HOMESICK BLUES
mit Eric Facon und Lukas Langenegger
Der Musikjournalist Eric Facon lernte Bob Dylan über Umwege kennen. Als sein Vater von einer USA-Reise zwei LPs für ihn und seinen Cousin nach Hause brachte, nämlich Bob Dylan’s Greatest Hits und Sounds of Silence von Simon&Garfunkel, entschied er sich, nach dem Anhören beider Scheiben, für jene von Simon&Garfunkel. Trotzdem wurde er später zu einem grossen Bewunderer von Bob Dylan. «Heute besitze ich ungefähr 1.5 Laufmeter CDs von ihm!. Im Dylan Talk erzählt Eric Facon über Coverversionen von Dylan-Songs, die es ihm angetan haben, über Dylan-Konzerte, die klangen, als wären es öffentliche Proben und über Dylans verschiedartige Stimmen, die er nicht immer erträgt. Aber vermutlich sei er gerade deswegen ein wahrer Künster: «Weil er sich nicht darum kümmert, was das Publikum will. Er macht lediglich ein Angebot. Wenn es angenommen wird: super. Wenn nicht, macht er etwas anderes.»
DYLAN TALK Nr. 8: SLOW TRAIN
mit Benedikt Weibel und Lukas Langenegger
Benedikt Weibel hat von seinen Söhnen einmal eine Sammlung mit vielen Eisenbahnsongs geschenkt bekommen. Der gleichförmige Rhythmus, dem Rattern der Wagen auf den Schienen nachempfunden, sei ein typischer Sound dieser Lieder, sagt der frühere SBB-Chef. Trotzdem gehöre Slow Train Coming nicht zu seinen Favoriten unter den vielen Dylan-Songs. Schon eher It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry.
Als Bob Dylans Karriere begann, war Benedikt Weibel, aufgewachsen in Solothurn, noch ein Teenager. Das grösste damalige Ereignis in seiner Umgebung sei das Konzert von Peter Kraus im Parkhotel Grenchen gewesen, erinnert er sich. Später, während der RS, hörte er aus den Jukeboxen der Restaurants von Bière/VD öfters Lieder von einem gewissen Hugo Frey (der natürlich in Wirklichkeit Hugues Aufray heisst). Über dessen Interpretation von Don’t Think Twice, It’s Alright entdeckte Benedikt Weibel Bob Dylan. Seither hat ihn die Musik Dylans nie mehr losgelassen. Mehr noch: Er entdecke sie immer wieder neu, sagt er: «Das Schöne an Dylan ist, dass du ihm ein Leben zuhören kannst, und immer wieder andere Lieder zu deinen Lieblingssongs werden.»
DYLAN TALK Nr. 7: SIMPLE TWIST
mit Jean-Martin Büttner und Lukas Langenegger
Jean-Martin Büttner schreibt seit den frühen 80er-Jahren über Rock- und Popmusik. Über Bob Dylan alleine hat er hunderte Artikel geschrieben, genau lässt sich die Anzahl nicht mehr nachrechnen. Röbi Kollers Diskussionen mit Büttner über Bob Dylan waren bisher privat – diesmal tauschen sich die beiden öffentlich aus, vor interessiertem Publikum in der Café-Bar Nordbrücke in Zürich.
Büttner spricht über sein erstes Dylan-Live-Konzert (1978 unter 200'000 Zuschauern in Blackbushe bei London), über Dylans Weigerung, gefallen zu wollen («Er kann Verehrung nicht ausstehen, fordert sie aber gleichzeitig permanent ein!») und darüber, dass über Dylans Texte auch nach Jahrzehnten gerätselt wird, was aber der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch tut, denn «es gibt nichts, was Kritiker und Fans lieber haben, als etwas, das sie nicht verstehen». Als Jean-Martin Büttner den Song It's Alright, Ma (I'm Only Bleeding) zum ersten Mal hörte, wollte er ganz schnell Englisch lernen, weil er sich fragte, was Bob Dylan da sagt. «Und ich frage mich heute noch!» gibt der Journalist zu.
DYLAN TALK Nr. 6: TANGLED UP IN BLUE
mit Marcy Goldberg und Lukas Langenegger
Die Film- und Kulturjournalistin sowie Kunsthochschuldozentin Marcy Goldberg ist in Montreal/Kanada aufgewachsen und lebt seit 1996 in der Schweiz. Im Talk erzählt sie, wie sie als Frau von männlichen Dylan-Fans geprüft wurde und wie sie Bob Dylan als Schauspieler wahrnimmt. Lukas Langenegger spielt und singt Tangled Up In Blue, Don't Think Twice, It's All Right, North Country Blues, The Man In Me und Thunder On The Mountain. Zudem wollte Marcy Goldberg, die auch als Übersetzerin arbeitet, den Fokus auf Dylan-Übersetzungen legen und als Beispiel Polo Hofers Übertragung von Man In The Long Black Coat ins Berndeutsche hören: Maa im schwarze Chleid.
DYLAN TALK Nr. 5: IT AIN'T ME BABE
mit Martin Hauzenberger und Lukas Langenegger
Martin 'Hauzi' Hauzenberger und ich kennen uns schon seit mehr als 25 Jahren. Unsere Diskussionen über Bob Dylan und dessen Werk sind legendär. Unsere Ehefrauen, die jeweils zuhören dürfen (müssen?), reden scherzhaft von 'Dylan-Seminaren', die mit schöner Regelmässigkeit bei jedem unserer Treffen stattfinden. Diesmal haben wir den Kreis des Publikums erweitert und uns in der Zürcher Buchhandlung Hirslanden vor vollen Rängen ausgetauscht. Lukas Langenegger hat Songs wie It Ain't Me Babe, Desolation Row oder It's Not Dark Yet vorgetragen. Zudem hat Hauzi eine seiner Mundart-Bearbeitungen eines Dylan-Songs zum Besten gegeben: We d se gsehsch (Original: If You See Her, Say Hello).
DYLAN TALK Nr. 4: BEYOND THE HORIZON
mit Tinu Heiniger und Hank Shizzoe
Als Bob Dylan 1962 nach New York kam, war Tinu Heiniger 16 Jahre alt. Die Musik des Amerikaners kam in seiner Welt damals noch nicht vor. Eher hörte er Jazz oder Mani Matter. Die Lieder von Dylan begegneten Heiniger zum ersten Mal bei einer Freundin, die in ihrer Plattensammlung auch LPs von Hannes Wader, Franz Josef Degenhardt und Wolf Biermann hatte. Als er Dylan zum ersten Mal live erlebte, durchfuhr es den Berner wie ein Blitz. Seither ist er überzeugt, Dylan habe die Seele auf seiner Zunge.
DYLAN TALK Nr. 3: DON'T THINK TWICE
mit Martin Schäfer und Lukas Langenegger
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Der Musikjournalist Martin Schäfer hat die Songs von Bob Dylan erstmals als Coverversionen von Peter, Paul and Mary oder Hugues Aufray gehört. Das ist eine Weile her. Seither ist er Dylan mehr als ein halbes Jahrhundert treu geblieben. Er hat über seine Musik und sein Leben recherchiert und geschrieben, hat am Radio über ihn referiert und viele seiner Konzerte besucht.
DYLAN TALK Nr. 2: HOW DOES IT FEEL?
mit Bänz Friedli und Lukas Langenegger
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Der Journalist, Autor und Kabarettist Bänz Friedli ist ein leidenschaftlicher Fan von Bob Dylan. Weit davon entfernt, sich mit Fachleuten messen zu wollen, taucht er freudig ein in dessen Songs, lässt sich von ihnen inspirieren und staunt über die schier unüberblickbare Menge an Texten, deren Inhalt er immer wieder neu zu ergründen sucht. Ergänzend zum Gespräch mit spielt und singt Lukas Langenegger ein paar von Friedlis Lieblingssongs von Bob Dylan.
DYLAN TALK Nr. 1: IT'S ALRIGHT, MA
mit Hank Shizzoe und Lukas Langenegger
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Der Gitarrist, Sänger, Songwriter und Produzent Hank Shizzoe kennt Bob Dylans Musik seit mehr als 40 Jahren. Er hat mehrere seiner Songs gecovert und stand sogar einmal im Vorprogramm von Bob Dylan auf der Bühne.
DYLAN TALK Nr. 0 (Pilot) Gespräch mit Dylan-Übersetzer Gisbert Haefs
im Rahmen der Zuger Übersetzer-Gespräche, 22. November 2022
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Entlang einer Reihe von prägenden Dylan-Songs aus den Alben «Blond on Blonde» (1966), «John Wesley Harding» (1967), «Blood on the Tracks» (1975), «Oh, Mercy» (1989) und «Time Out of Mind» (1997) durchstöbern Röbi Koller und Gisbert Haefs den einzigartigen Kosmos des Nobelpreisträgers und Jahrhundert-Songpoeten Bob Dylan. Immer wieder verweist Haefs mit Bewunderung auf die Bildhaftigkeit der Lyrics. Die Illusionslosigkeit angesichts der schieren Unübersetzbarkeit vieler Dylan-Songs hat den Übersetzer erst so richtig hellhörig für die ausserordentliche Qualität der Songtexte in der Originalsprache gemacht.